06:25 Aufstehen. Ohne Wecker!
06:30 Kurzes Obst-Frühstück
06:50 Joggen mit Thallis oder Mitch und die ersten
Sonnenstrahlen genießen
07:50 Duschen und zweites Frühstück
08:30 Küchen aufräumen, Staub saugen, Badezimmer putzen,
Wäsche waschen
09:45 Mit Mitch zur Farm fahren
10:00 Kälber füttern und ihnen deutsche Märchen erzählen
(damit sie ihre Scheu verlieren)
10:45 Zurück zum Wohnhaus, Wäsche aufhängen, Neue Waschen
12:00 Lunch
12:30 Siesta auf dem Sofa und TV schauen
13:15 Wäsche aufhängen, neue Waschen
13:45 Mit Thallis zur Farm fahren und nach den Pferden
Ausschau halten
14:00 Pferde weitersuchen
14:14 Pferde ggf. finden und Astec satteln, 50 % der Zeit
reiten, 50 % der Zeit damit verbringen Astec zum Arbeiten zu bringen
15:45 Kälber füttern
16:15 Wäsche abhängen und zusammenlegen
16:45 Feierabend-Bierchen bei den letzten Sonnenstrahlen
17:30 Duschen und TV schauen
18:30 Helfen Dinner zuzubereiten
19:00 Dinner
19:30 Rugby schauen
20:30 meine Augen fangen an zuzufallen, ggf. auch schon
früher
21:00 Zähne putzen und ab ins Bett (morgens putze ich
übrigens auch meine Zähne, falls ich das nicht explizit erwähnt habe…)
So oder so ähnlich sehen hier meine Tage aus. Natürlich ist
kein Tag, wie der andere. Gestern zum Beispiel musste Jo nicht arbeiten. Den
Vormittag haben wir damit verbracht Kürbisse zu ernten. 89 Stück. Das Ernten
hat Spass gemacht, nur nicht die Tatsache, dass ich auf SCHLANGEN aufpassen
musste. Eigentlich schlafen die gerade, aber Marc hat letztens eine gesehen und
beim Kürbis pflücken meinte Jo dann, es könnte schon vorkommen, dass doch mal eine
dazwischen ist. Ahhh! Am meisten Angst hatte ich also davor, dass ich aus
Versehen auf eine rauf trete. Darüber wäre die Schlange nämlich sicher hoch
erfreut…
Heute sieht mein Tagesprogramm auch etwas anders aus. Heute ist
nämlich Sport Carnival. Sowas wie Bundesjugendspiele, nur dass sich hier alle
Schulen der Region zusammentun, da jede Schule ja nur um die 25 Schüler hat.
800 werden erwartet. Die Kids waren gestern schon ganz aufgeregt. Deswegen
kommt Marina heute mit zum Händchen halten und anfeuern.
Unser Wochenende stand ganz im Zeichen der Famile. Jo’s Sohn
Owen, seine Frau, ihre Kinder und Hunde waren zu Besuch. Freitag sind wir dann
alle zusammen:
-Niki + Family (ihr Mann, ihre vier Kinder)
-Owen +Ffamily
-Oma und Opa (die wohnen bei uns nebenan)
-Darells Bruder und dessen Sohn Charles
-Alex, der Sohn von Jo und Darell (er war übers Wochenende
hier zu Besuch, da er sonst ja im Internat ist)
-und natürlich wir vier (Jo, Darell, Marc und ich)
im „Hotel“ gewesen. Das Hotel hat ganze 4 Zimmer und ist so eine Art
Mischung aus Restaurant und Pub – der einzige Treffpunkt mit Alkoholausschank
weit und breit. Haben mittelklassiges Fritteusenschnitzel gegessen und Billard
gespielt. Praktischerweise fängt man um 18Uhr an und ist um 22Uhr zu Hause. Mir
fallen hier ja immer schon um 21Uhr die Augen zu, das war also ganz schön lange
für mich. Habe auch nur ein Bier getrunken. Im Gegensatz zu den anderen. Die
hatten reichlich Whiskey mit Cola. Schon fast erschreckend, wie viel man in
vier Stunden trinken kann… Dafür waren alle am nächsten Tag wie immer schon vor
6 Uhr auf den Beinen.
Am Samstagabend haben wir dann alle zusammen Barbecue bei
Niki gemacht. Mit Lagerfeuer. Bin immer noch fasziniert von dem Sternenhimmel
hier. Und wie dunkel der Himmel hier ist. Der Abend war auf jeden Fall sehr
nett.
Sonntagmorgen haben wir uns dann wieder zum Frühstücken bei Niki getroffen. Es gab
Bratwurst, Bacon, Spiegeleier und Pancakes. Die Bratwurst habe ich um die frühe
Uhrzeit noch nicht runterbekommen: um 07:30 an einem Sonntag!!
Danach haben Darell, Marc und ich dann eine Buschtour in den
naheliegenden National Park gemacht. Wir sind 3 Stunden lang die Buschwege
gefahren, Darell hat uns alle Pflanzen erklärt und wir haben Rast an einer
Stelle gemacht, wo man über 70km weit das Land bis zum Ozean überblicken kann.
Am Ende der Tour sind wir quasi 3 Stunden am Stück gefahren, jedoch nur 42km.
Heute reist Marc ab. Am 24. kommt dafür eine 19-jährige Französin,
Cecil. Ich selbst bleibe noch bis zum 09. Juli hier. Die nächsten Tage bin ich
also alleine mit Jo und Darell. Eigentlich ist es sehr nett, wenn noch andere
Gäste da sind, mit denen man sich austauschen kann. Marc und ich haben uns ja
auch sehr gut verstanden. Nur die letzten Tage ging er mir auf die Nerven, weil
er mir auch Schritt und Tritt gefolgt ist. Natürlich kann ich verstehen, dass
meine Gegenwart sehr angenehm ist, aber Marc ist auch ein wenig special. Er ist
37 und der jüngste von 14 Kindern. Er hatte immer nur kurze Beziehungen und
wohnt in Spanien (wieder) bei seiner Mutter!!! Why not!? Hab ich erzählt, dass
Marc sich in Cambodia Malaria zugezogen hat?? Elli und ich haben die Malaria
Tabletten ja todesmutig weggelassen. Zum Glück haben wir dort „damals“ nicht allzu
viel Zeit verbracht. Marc hat nämlich 2 Wochen im Krankenhaus verbracht…
Das Spiel Deutschland – Holland sollte in diesen Minuten zu
Ende sein. Von Fußball bekomme ich hier nichts mit. Zum Glück. EM und WM ist
immer eine sehr coole Zeit in Hamburg City, verbinde ich mit sehr vielen tollen
Erinnerungen. Und natürlich wäre ich bei den Spielen gerne dabei!!! Bin ich aber
nicht. Ich bin in AUSTRALIEN!!! :-) (btw: ...Ich bin in Australien und bekomme trotzdem 3 Punkte in Flensburg – in einem
Land, in dem ich nicht bin UND mit einem Auto, dass ich nicht mehr besitze…) Ich
wünsche Euch viel Spass!!!