Bei uns wird es gerade langsam hell. Sitze im Bett, in meine
vier Decken eingepackt, und warte darauf, dass es hell genug zum Joggen ist.
:-) Selbst mein treuer Gefährte, mein Zimmer-Gecko, lässt sich nicht blicken. Zu
kalt! Habe gestern mal ein Foto vom Morgentau gemacht. Da sieht man mal wie
viele Spinnnetze hier sind (Es handelt sich hierbei übrigens um den Weihnachtsbaum!):
Jo und Darell sind meist spätestens ab 5 Uhr aktiv. Da wir keine Heizung haben,
wird morgens immer der Backofen angeschmissen, damit wir im Warmen frühstücken
können. Die Vorstellung, dass bei mir ein neuer Tag beginnt und in Deutschland
alle ins Bett gehen, finde ich immer noch sehr lustig…
Gestern Nachmittag war ich mal wieder mit Darell auf Buschtour,
haben Zäune gecheckt und repariert. Teils fühlt man sich dabei, als ob man sich
mit der Machete durch den dichten Dschungel kämpft. Einmal nicht aufgepasst und
ich habe einen netten Ast mit Stacheln geküsst. Meine Lippe wird die nächsten
Tage noch was davon haben. Und als ich unter einem Zaun her krabbeln musste, hab
ich mir auch erstmal ein paar kleinere Kratzer an der Seite zugezogen (ist ja alles Stacheldraht!). Aber
alles noch im lebensungefährlichen Bereich, also keine Sorge.
Lebensgefährlich war dafür gestern der Auftritt von Thallis.
Zumindest für ein paar Rindermuttis. Hatte Thallis mitgenommen, als ich mittags
zu den Pferden bin. Da ich mich also
nicht die ganze Zeit mit ihm beschäftigt habe, hat er sich irgendwann selbst
beschäftigt und ist auf drei Rinder los, die am Paddock der Kälber standen.
Einige sind ja seit Sonntag erst von ihren Kälbern getrennt. Thallis war auf jeden Fall voll in seinem Element, hat die Rinder von einer Ecke in die nächste
gehetzt und ist zum Teil auch auf sie losgegangen. Mich hat er dabei gar nicht
mehr registriert und ich konnte nur zusehen und beten, dass alle Tiere heile
bleiben. Die Rinder sind sogenannte Brahams und gehören zu einer nicht ganz
günstigen Rasse. Nach ein paar Minuten hat Thallis sich aber zum Glück wieder
gefangen und auf meine Stimme reagiert.
Wenn wir mit den Hunden arbeiten, ist Ihnen normalerweise nicht gestattet dem Vieh zu nah zu kommen und sie sollen sich
auch nur langsam bewegen, dass die Rinder nicht gestresst werden.
Habe Jo davon
berichtet und sie hat mir erzählt, dass Thallis diese „Ausfälle“ sehr selten
mal hat. Vor ein paar Wochen hat er einem Rind wohl dabei auch das Ohr (oder
ein Teil davon) abgerissen. Na dann...
Der 11-jährige Sohn von Niki hat mich gestern übrigens
gefragt, ob ich denn in 10 Jahren wieder in Deutschland sein werde. Ich habe
ihn etwas verwundert angeguckt und geantwortet, dass ich in einem Jahr schon
wieder in Deutschland sein werde. Er meinte dann, dass er dann ja wohl dorthin
kommen müsse. Niki hat ihn dann gefragt, ob er vorhabe nach Deutschland auszuwandern
um mich zu heiraten – er lächelt und nickt. Sehr witzig!
Nicht nur bei Caleb habe ich mich offensichtlich beliebt
gemacht. Für Niki und Jo scheine ich mich als beliebter Reitpartner etabliert
zu haben. Niki hat mich die letzten Tage begleitet, wenn sie Zeit hatte. Jo hat
mir dann gestern gesagt, dass ich ja eigentlich da bin, damit sie selbst (und nicht Niki) jemanden
zum ausreiten hat. Nur, dass ich sie seit meiner Ankunft erst einmal auf dem
Pferd gesehen habe!? Sie ist vor einigen Jahren vom Pferd gefallen und scheint
seit dem ziemlich verängstigt. Sie hat mich auf jeden Fall gebeten, dass sie
sie die nächsten Tage dazu dränge mit mir auszureiten, damit sie wieder mehr
Praxis bekommt. Ich bin gespannt. Gefühlt tue ich das schon seit Wochen jeden
Tag, aber sie hat immer wichtigeres zu tun bzw. hat immer eine Ausrede parat.
Gestern Morgen ist mir ein gutes Foto von einem Kookaburra
gelungen:
Der Kookaburra ist sowas wie der Nationalvogel von Queensland. Man
sieht ihn ziemlich oft. Im Bush wird er auch Jackass genannt… Wikipedia lehrt,
dass er in Deutschland als Lachender Hans bekannt und der größte Vertreter der Eisvögel
ist. Kakadus sieht man hier auch oft, allerdings ist mir noch keiner vor die
Linse gekommen. Auf meinem Hinflug habe ich die Komödie „The Big Year“ (in Deutsch: "1 Jahr vogelfrei") über Vogelbeobachter mit Jack Black, Steve Martin und Owen Wilson gesehen. Der Film war offensichtlich sehr inspirierend… Kann ihn nur bestens empfehlen, lache jetzt
noch darüber!
Zu guter Letzt möchte ich mich mal für die zahlreichen
Rückmeldungen zu diesem Blog bedanken. Ich freue mich immer sehr von Euch zu
hören und es freut mich, dass der Blog so gut ankommt. In diesem Sinne einen
schönen Tag – ich stehe dann mal auf!
Hallo Marina, schön zu lesen was du so machst. Wie kann ich dich sonst noch erreichen? Gruß Maren
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