Samstag, 2. Juni 2012

Spaghetti auf Toast


Hey there! Es ist Samstagmorgen und… es regnet! Damit ist auch noch nicht sicher, ob das Rodeo stattfindet. Das entscheidet sich heute Mittag. Es ist es night rodeo, also noch ein bisschen Zeit. Heute Vormittag wollten wir eigentlich reiten gehen. Aber da es jetzt regnet, ist das auch noch offen. Die letzten Tage ist leider immer etwas dazwischen gekommen…

Gestern haben wir eine kleine Bush-Safari gemacht. Wir mussten die Zäune checken und haben die Rinder und Kälber gezählt. Habe gestern auch schon mal ein paar Fotos gemacht. Vielleicht lade ich die Tage mal ein paar davon hoch, möchte die Gastfreundschaft nur nicht zu sehr strapazieren, da ich nicht abschätzen kann, wie teuer das nun wirklich ist…

Habe heute Morgen zum ersten Mal „Weets“ probiert. Das sind gepresste Cornflakes. Sehen aus wie kleine Backsteine. 2-3 ergeben eine Schüssel voll. Schmecken genauso wie ich vermutet habe: gar nicht. Ich frühstücke morgens meist einen Apfel und eine Orange oder Banane. Schneide die klein und mache Zimt drauf. Die ersten Tage habe ich auch noch Toast gegessen. Die essen hier unglaublich viel Toast. Zu jeder Gelegenheit. Sogar Spaghetti aus der Dose auf Toast! Den einen Tag haben die Jungs das von Niki zum Abendbrot bekommen. Ich dachte sie will mich veräppeln, dann hat sie erklärt, dass das ein „ganz normales“ Gericht sei – eher aber zum Frühstück. Als Kind einer ernährungsbewussten Familie der Horror… Deswegen habe ich das mit dem Toast auch eingestellt – naja sagen wir mal reduziert. So harte Arbeit habe ich hier „leider“ nicht, dass ich das alles verbrennen könnte.
Gestern habe ich australisches Brot kennengelernt. Ich hatte bis dahin als vertrocknetes Toast eingestuft und habe gesagt, dass man das vielleicht noch essen könnte, wenn man es toastet… ups…

Insgesamt essen wir hier recht ordentlich. Jo und Darell sind ja sehr um unser leibliches Wohl besorgt. Nach der warmen Mahlzeit abends gibt es auch immer was Süßes. Eis, Schokolade, Cupcake…
Die Gerichte sind aber recht „einfach“. Ich hatte gedacht hier wird alles selbst gemacht, aber meist geht es darum, dass das Essen schnell zubereitet ist. Wobei das das selbstmachen ja auch nicht ausschließt. Gestern zum Beispiel gab es klein geschnittene Bratwürstchen in einer scharfen Tomatensoße und Nudeln. Die Tomatensoße war aus der Tüte… Vorgestern haben wir Eintopf gemacht. Fleisch, Nudeln, Gemüse. Den allerdings selbst.
Werde sicher auch mal in den nächsten Wochen kochen. Bevor ich hier angekommen bin, hatte ich befürchtet, dass ich mit meinen Kochkünsten den „hohen Anspruch“ der Essgewohnheiten nicht gerecht werden würde. Aber nach den ersten 7 Gerichten, die die hier kennengelernt habe, bin ich da ziemlich entspannt…

Mittags zum Lunch essen wir meist die Reste vom Vorabend oder Toast.

Nach den ersten beiden Tagen, an denen ich ja relativ viel geputzt habe, hatte ich befürchtet, dass ich das auch weiterhin als Hauptaufgabe machen muss. Wie sich herausgestellt hat, legt man hier aber nicht so viel Wert auf „wirkliche“ Sauberkeit. Das heisst nicht, dass es hier schmutzig ist, aber irgendwie hat das hier eine andere Wertigkeit. Das Haus ist ein Holzhaus, sehr alt. An der Decke und an der oberen Hälfte der Wände sind überall kleine Spinnnetze und Dreck, der schon gar nicht mehr weg geht. Die ersten Tage hat mich das sehr irritiert, jetzt habe ich das komplett ausgeblendet. Man macht hier eben nur sehr oberflächlich sauber. Möbel, Türrahmen oder Wände werden nicht geputzt. Gesaugt wird auch nur um alles rum und die Ecken ausgespart. Meine Arbeitsweise beim Saubermachen habe ich entsprechend angepasst. Wenn ich mir da zu viel Mühe gebe, wird das gar nicht wertgeschätzt, da es einfach keiner sieht. Ich bin anpassungsfähig, hehe.

Gestern haben wir Niki geholfen im Farmhouse ein paar Sachen umzustellen. Ein Zimmer haben wir entrümpelt. Nach meiner Einschätzung hätte das ganze Inventar des Zimmers auf den Schrottplatz gehört. Hier wird aber alles aufgehoben. Man kann es ja immer mal noch gebrauchen oder aus den Bestandteilen noch was bauen. Zum Beispiel ein alter Stuhl, der am Rosten war und fast auseinander fiel. Oder eine (wirklich sehr) alte Matratze, die schon total verdreckt und staubig war. Naja, man hat hier einfach den Platz alles aufzubewahren und die Wege sind ja auch immer sehr weit. Vielleicht liegt es daran.

So, wir wollen gleich zur Farm, es hat gerade aufgehört zu regnen. Ich schwing mich mal in mein Karohemd.

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