Donnerstag, 31. Mai 2012

Steaktime


Good Morning! Inzwischen ist es nicht mehr ganz so kalt. Ich habe heute Nacht sogar nur eine Decke gebraucht und bin tagsüber im T-Shirt rumgelaufen. Woohoo! Niki und Marc sind gestern über Nacht nach Brisbane gefahren. Niki und ihre Familie leben eigentlich dort, aber da sie die nächsten Monate im Haus auf der Farm bleiben werden, holen die beiden noch ein paar Sachen. Die drei Jungs haben deswegen heute Nacht bei uns geschlafen und ich war heute Morgen alleine mit ihnen. Sie sind ganz gut erzogen; bis die drei fertig mit Essen, Zähne putzen und anziehen waren, hat es aber trotzdem eine Stunde gebraucht…
Wenn man bedenkt, dass Niki nur 4 Jahre älter ist als ich und sie in meinem Alter schon 3 Jungs hatte, bin ich sehr froh, dass ich das Los nicht gezogen habe. Sonst würde ich wohl zu diesem Zeitpunkt auch nicht in down under sitzen... In Australien bzw. Queensland scheint das aber normal zu sein. Hier hat man, glaube ich, mindestens 4 Kinder und ist mit 40 schon Oma oder Opa.

Ab heute darf ich übrigens ganz alleine mit dem 4Wheeler (Geländewagen – was anderes kann man hier nicht gebrauchen, da man alle 200m durch kleine Flüsse fahren muss und kaum richtige Straßen hat) fahren. Die letzten Tage saß ich entweder auf dem Beifahrersitz oder durfte nur fahren, wenn Darell neben mir sitzt. Sie haben große Angst, dass ein Auto ausfällt, da wir sie zwingend benötigen. Deswegen sollte ich erst mal ein bisschen Fahrtraining bekommen. Wir Europäer geben nämlich immer viel zu viel Gas und hier im „bush“ kommt es drauf an beständig und langsam zu fahren... Es macht auf jeden Fall total viel Spaß hier im Gelände zu fahren und ich bin happy heute auch mal ohne Aufpasser zu fahren. Man ist ja irgendwie doch immer etwas nervös, wenn jemand neben dransitzt und jeden Schritt beobachtet.

Dienstagabend hatte ich mein erstes (australisches) Steak! Darell und Jo waren total stolz und haben gefragt, ob man ein Steak in der Größe wohl auch in Deutschland kaufen kann. So ein Steak hier ist nämlich so ziemlich doppelt so groß wie der Teller, von dem man es ist. Hammer! Das haben wir schön unter australischen Sternenhimmel und mit Bierchen auf dem Barbecue gegrillt.

Darell kauft extra immer anderes Bier, damit Marc und ich uns mal durch die australischen Biere probieren können. Im Supermarkt hat Jo mich auch gefragt, ob ich dies und jenes kenne und wenn ich es nicht kannte, hat sie es in den Einkaufskorb gepackt. Die beiden sind wirklich sehr um unser Wohl besorgt. Ich fühle mich sehr wohl. Mit beiden kann man den ganzen Tag Witze machen und sie werden nicht müde mir Sachen zu erklären. Wenn man bedenkt, dass ich gerade mal eine halbe Woche hier bin, ist das Verhältnis wirklich toll und schon sehr vertraut.

Nachdem ich gestern Unkraut in Jos Rosengarten gezupft habe und fast 2 Stunden für sie gebügelt habe, soll ich heute relaxen… Werde gleich ein Bisschen mit den Hunden trainieren und dann zu den Kälbern (sie sind schon ein paar Monate alt, nicht mehr ganz so klein. Wir nennen sie hier „weaners“) fahren.

Die drei Hunde von Jo sind Thallis (2 Jahre), Mitch (1 Jahr) und Romy (6 Monate). Thallis und Mitch hören schon sehr gut und machen sich bei der Arbeit mit dem Vieh ganz gut. Dabei kommt es drauf an, dass sie sofot parieren. Wir üben mit Ihnen im Gehege der Kälber, bleiben selbst an einer Stelle stehen und der Hund soll die Kälber auf Kommando in eine Richtung treiben. Wichtig ist, dass die Hunde sehr langsam auf das Vieh zugehen. Bei Mitch und Romy kommt es noch zu oft vor, dass sie zu schnell sind oder das Vieh richtig jagen anstatt zu stoppen, wenn sie den Befehl bekommen. Da die Hunde sogenannte working dogs sind, kommen sie nicht mit ins Haus (tun sie in Australien aber grundsätzlich auch nicht, glaube ich) und sind draußen neben dem Wohnhaus an der Kette.
Wenn ich mit ihnen trainiere, nehme ich je einen von der Kette und übe die Befehle, die bei der Arbeit mit dem Vieh (cattlework) wichtig sind. Romy ist ja erst 6 Monate, stellt sich dazu aber leider auch reichlich doof an. Jo regt sich immer über sie auf. Bin gespannt, wie sie sich die nächsten Wochen entwickelt.

So, ich werde dann mal Wäsche waschen und die Spülmaschine ausräumen. Fühl mich schon wie ne richtige Hausfrau. Haha. Danach knöpf ich mir Romy vor.

Bin jetzt seit einer Woche in Australien, noch gar nicht so lange weg. Kommt mir schon länger vor. Ich hoffe, dass es Euch allen gut geht!!

Am Samstag ist Rodeo...

1 Kommentar:

  1. Wow Rodeo das wird bestimmt ein Erlebnis werden! Bin gespannt was du zu berichten hast! ....schnapp dir nen netten Cowboy! :D

    AntwortenLöschen