Mittwoch, 11. Juli 2012

Welcome to Marlborough!


Endlich wieder Handyempfang! Habe auch gleich mal meine Eltern angerufen. Meine erste Unterhaltung in Deutsch nach 6 Wochen. Ich habe die Satzstellung fast verlernt und komme total mit den Begriffen durcheinander. Fühle mich als ob ich 8-10 Bier getrunken habe und nicht mehr in der Lage bin mich fehlerfrei zu artikulieren.

Die Busfahrt dauert 4 Stunden, die sehr schnell vorbeigingen. Bin überrascht, wie komfortabel die Greyhound-Reisebusse sind… Ankunft um 21:30 in Marlborough. Ziemlich unheimlich, da es stockduster ist, außerdem regnet es. Auf der Farm angekommen gibt es nur einen kurzen Kennlern-Tee mit Peter & Sue, dann ab ins Bett.

Mit mir verweilt noch eine andere Helferin, Jenny. Sie ist aus England, 30, und schon seit Monaten hier in Australien. Wir beide wohnen in einem sogenannten Cottage gleich neben dem Wohnhaus. Haben hier Küche, Bad und Wohnzimmer, kommen aber nur zum Schlafen hier rüber.

Mein erster Morgen beginnt schon sehr lustig. Ich gehe ins Bad, klappe den Klodeckel hoch und da sitzt ein riesen, giftgrüner Frosch im Klo. Unter diesen Umständen ändere ich spontan meine Pläne und warte mal lieber ab, wie Jenny reagiert. Es dauert auch nur 2 Minuten bis die erwarteten Schreie aus dem Klo zu hören sind. (Über die Situation habe ich mich den ganzen restlichen Tag noch prächtig amüsiert…) Todesmutig entscheiden Jenny und ich, dass wir den Frosch selbst entsorgen, anstatt Peter zu rufen. Ich frage Jenny, ob wir wohl Bedenken haben sollten, dass der Frosch giftig ist – sie glaubt nicht… Und so bewaffnet sie sich mit dem Besen während ich einen Korb in Position bringe. Zu unserer Freude krabbelt der Frosch ruhig in den Korb, anstatt wild durch die Gegend zu springen. Gefahr erfolgreich eingedämmt.

Von meinem Fenster aus kann ich meine ersten Kängurus in freier Wildbahn beobachten. In Builyan habe ich immer nur plattgefahrene auf der Straße gesehen und Jo ist mit uns das letzte Wochenende noch in den Botanischen Garten in Rocky gefahren um sicherzustellen, dass wir welche sehen. Dort ist ein kleiner Zoo, aber das ist natürlich nicht das gleiche. Im Zoo habe ich schließlich auch schon welche in Deutschland gesehen…

An meinem ersten Tag regnet es den ganzen Tag über und so streichen Jenny und ich die Innenverkleidung einer Art Wintergarten in XXL. Abends kommen dann Peters Eltern. Sie bleiben die ganze nächste Woche, da Peter und Sue Donnerstag für ein paar Tage mit ihren Söhnen nach Cairns fahren. Sam, der ältere Sohn hat sich für das Cross Country Running Championship Queensland qualifiziert… Er ist 11 Jahre alt. Sein Bruder, Henry ist 8. Beide scheinen sehr aufgeweckt und super lustig zu sein.

Am Abend gibt es dann Spaghetti Bolognese und das erste Bier. Scheint doch ein guter Start! We’ll see what’s next…

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