Am Freitag war ich das erste Mal surfen! Ich hätte am liebsten schon auf dem Weg zum Wasser wieder aufgehört. - Nämlich als ich mein Brett schleppen musste. So richtig schwer ist es nicht, dafür sperrig und so einfach unterm Arm tragen war nicht... Die erste Stunde im Wasser hatte ich auch nicht so richtig Spass. Zu viel Salzwasser geschluckt. Kein Kite, der einen vorm Ertrinken in den Wellen rettet... Irgendwann kam dann aber der Punkt, wo ich offensichtlich einfach nur das richtige Timing hatte und meterweit auf einer Welle gleiten konnte bzw. von der Welle getragen wurde. Das ist schon ein cooles Gefühl. Allerdings ist mir das binnen Stunden nur ein paar wenige Mal passiert. Und ich konnte bis zum Ende auch nicht herausarbeiten, wie man dieses Timing abpasst oder gewollt herbeiführt... Und sicherlich braucht es auch einiges an Erfahrung bis man die Wellen schon vor Entstehung einschätzen kann. Manchmal denkst Du, die ist klein, das lohnt nicht und dann baut sie sich binnen ein paar Metern so derbe auf, dass kaum Zeit bleibt um zu denken: SHIIIIT!...
Mein persönliches Fazit: zu viel Warten, zu viel Glück, zu anstrengend. Der Ehrgeiz hat mich nicht gepackt. - Und das ich zum Abschluss das Board ja auch wieder zum Auto kriegen musste, hat meine Meinung nochmal gefestigt! ABER: Dabei ist alles! :-)
Gestern war vermutlich der bisher teuerste Tag meiner Reise. Und am Ende des Tages vermag ich nicht zu sagen, ob es der Restalkohl von der Halloween-Party war... Am Morgen habe ich meinen neuen Reisegefährten abgeholt. Ein Toyota Camry von 1990:
Nenne ihn liebevoll auch "den Haufen Schrott". :-) Der mich hoffentlich gut durch die nächsten Monate bringt! Die ersten gemeinsamen Kilometer, entlang des Beach Highways, der Sonne entgegen, hätte ich am liebsten angefangen zu heulen. Kann allerdings nicht sagen, ob vor Freunde oder der Tatsache, dass ich mit der Karre jetzt einen Klotz am Bein habe, der mich davor hindert spontan das Land zu verlassen. Beziehungsweise verlassen zu KÖNNEN! Gleichtzeitig öffnet der Wagen mir ganz neue MöglichKITEN...
Zum Beispiel bei 39 Grad durch Perth von Kiteshop zu Kiteshop zu heizen!! - Ende vom Lied ist, dass ich seit gestern nicht nur Besitzer einer waschechten Backpacker-Karre bin - ich darf jetzt auch eine weitere komplette Kiteausrüstung mein eigen nennen! Was ich selbst kaum glauben kann. Manchmal muss man eben einfach mal machen, ne!?
In meinem Hostel ist noch ein anderer deutscher Kiter, aus Würzburg. Kann also losgehen. Dass sie gerade erst den einen Strand 5 km nördlich von hier für ein paar Stunden gesperrt haben, weil ein Hai in Ufernähe gesichtet wurde, wird dabei mal verdrängt... Tatsächlich häufen sich die Haisichtungen hierzuorts in letzter Zeit (angeblich). Aber kein Grund zur Panik, National Geoprahics hat rausgefunden: Durch herabfallende Kokousnüsse sterben jährlich zehnmal mehr Menschen als durch Hai-Angriffe. Und die Wahrscheinlichkeit, dass man vom Blitz getroffen wird, ist ebenfalls höher als die, dass man von einem Hai angegriffen wird. Ich hab schon ganz andere Sachen überlebt. ;-)
Es gibt hier Schlangen in den Büschen der Dünen - das finde ich wesentlich besorgniserregender!! In meinem Monat 6 in Australien habe ich immer noch keine Schlange in freier Natur gesehen. Und ich habe so das Gefühl, ich begne auch keiner mehr... Damit komm ich klar!! :-)
War gerade joggen und auf dem Markt, danach erfrischendes Wassermelonenfrühstück und gleich gehts mit der Hostel-Crew ab zum Beachvolleyball an den Strand. In diesem Sinne: Have a nice day!
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