Neue Zahnseide musste her - also gings in die "Drogerie" meines Vertrauens. Sogar drei Packungsgrößen gabs zur Auswahl: 60m, 25m, 12m. Habe mich für die Mitte entschieden und wische den dicken Staub von der Packung. Die Läden haben in der Regel keine Türen oder Frontwände hier. Das sind einfach Verkaufsflächen, die zur Straße hin komplett offen sind. Trotzdem verfügt jeder noch so kleine Laden über einen Scanner an der Kasse. Und was sagt der Scanner zu meinen 25m Zahnseide? - Kein Preis.
Also hat es erstmal jeder der fünf philippinischen Verkäufer (bei einer Ladengröße von 15qm) selbst probiert... "Überraschenderweise" keiner von ihnen erfolgreich. Längere Diskussion untereinander, schließlich wird mir die Packung zurück auf den Tresen gelegt, mitsamt einem ratlosen Blick. Pause.
Ich so: "Und???" Verkäufer so: "Kein Preis." Und ich wieder so: "Und???" - Der Verkäufer weist mich darauf hin, dass es ja noch die zwei anderen Packungsgrößen gibt - für die hätten sie Preise. Ich kann mir einen Lachkrampf fast nicht unterdrücken; jetzt verkaufen die mir das Teil im Ernst nicht, weil sie keinen Preis haben!? Bis die mittlere Packungsgröße dann in zehn Jahren weggeschmissen wird, weil sie keiner gekauft hat!??
Und weil jeder philippinische Verkäufer über einen großen Taschenrechner verfügt (mit dem ALLES und zwar IMMER gerechnet wird - ich glaube sogar, wenn man passend bezahlt; nur um wirklich sicher zu gehen, dass man auch wirklich nichts rausgeben muss...), habe ich ihr anhand der anderen beiden Packungspreise einen Preis ausgerechnet und vorgeschlagen. Sogar noch zu Gunsten des Ladens... Das wurde dann gefühlte 10 Minuten nachgerechnet. Aber verkaufen ging dann trotzdem noch nicht, weil der Preis ja nicht in der Kasse ist. Maaan, ich wollte doch nur KURZ Zahnseide kaufen!? Für EINEN Euro!??
Okay... Zeig mal hier da, eurer Warensystem, iss ja hier eh alles auf englisch.
-Ah, guck mal, Taste für "Neuen Artikel hinzufügen". Artikel nochmal scannen, Preis reinschreiben, ENTER! Fertig! Darf ich jetzt wohl bezahlen? - Ja! Ich durfte, und das Wechselgeld wurde vorsichtshalber nochmal mit dem Taschenrechner ausgerechnet...
Tina ist heute zum Tauchen auf einer kleiner Nachbarinsel. Ich kann der Versuchung widerstehen mich auch mal im Tauchen zu probieren und fahre heute stattdessen mit Kathrin und ihrer gesamten philippinischen Angestelltentruppe von Pension und Kitestation auf Staff-Trip zum Saisonabschluss und Reinfeieren ihres Geburtstages. Es geht irgendwo in den Dschungel auf Panay - mit Übernachtung. Ich habe noch keine Ahnung, was auf mich zukommt, stelle mich aber erstmal auf das Schlimmste ein: Reis mit Fisch.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen