Mein Flug von Perth nach Melbourne hat vier Stunden gedauert. Dank Zeitverschiebung hat mich der Flug allerdings nur eine Stunde Zeit gekostet: Abflug 14:20 - Ankunft 15:30. Damit trennen mich von Deutschland nur noch 6 Stunden Zeitunterschied - was ich irgendwie kaum glauben kann!? Ist aber so...
Als ich im Flieger zur Kotztüte gegriffen habe, konnte ich kurz deutlich das Aufschrecken der Dame neben mir spüren - dabei wollte ich mir nur ein Stück abreißen, um mein Kaugummi einzuwickeln... :-)
Den Reiterhof habe ich voller Vorfreude verlassen. Traurig bin ich eher nicht, da ich selbst an meinem letzten Tag noch arbeiten durfte. Wenn ich an die ganzen Stunden denke, die ich in den letzten drei Wochen quasi umsonst gearbeitet habe, dann denke ich mir nur eins: Endlich für Geld arbeiten!!! Letztendlich war es aber auch mal wieder ganz nett eine kleine finanzielle Auszeit zu haben. Für Essen und Unterkunft war ja stets gesorgt und ich musste mich um nichts kümmern! - Bis auf die 25 Pferde, was aber auch mal eine nette Abwechslung ist.
Dafür vermisse ich jetzt schon Judi, die Rhodesian Ridgeback-Hündin von Bec und Dave. Die hätte ich am liebsten mitgenommen - durfte ich aber irgendwie nicht...
Meinen ersten Tag in Perth habe ich mit einer Joggingtour begonnen. Bin die Hostels abgelaufen um an den Aushängen nach Autos zu schauen. Danach ging's in die Bibliothek: Lebenslauf ausdrucken und Online-Kurs machen. Um in Australien in einer Bar oder einem Café, wo Alkohol ausgeschenkt wird, zu arbeiten muss man ein sogenanntes RSA-Zertifikat besitzen: Responsible Service of Alcohol. Von dem Online-Lehrgang bin ich ziemlich begeistert. Es gibt verschiedene Kapitel, die man durcharbeitet und danach kommt ein Test. Zu meiner Überraschung ist dieser auch verhältnismäßig anspruchsvoll. Nach fast 3 Stunden war ich jedenfalls zu müde um weiterzumachen und so warten morgen noch zwei Kapitel auf mich.
Nach der Bibliothekssession ging's dann mit dem Zug ans Wasser, nach Fremantle. Habe schon mal ein paar Locations ausgecheckt, in denen ich mir vorstellen könnte zu arbeiten. Das steht dann nächste Woche auf der Agenda, da ich ab Montag eh erstmal nach Fremantle ziehe. Leider hatte ich zuvor keine Unterkunft mehr dort bekommen, weshalb ich die ersten Tage in Perth City verbringe. Letztendlich zieht es mich aber aus der Stadt und vor allem ans Wasser! Perth selbst beherbergt nur den hinteren Teil der Flußmündung des Swan Rivers, der die Ausmaße eines riesigen Sees hat. Und überall schwarze Schwäne auf dem Wasser - der schwarze Schwan ist daher auch das Wahrzeichen der Stadt.
Mein Zimmer hier Teile ich mir mit einem australischen Minenarbeiter, der optisch eigentlich aus England kommen müsste und im Schlaf gerne und viel redet. Die Wörter "fuck" und "shit" kommen dabei ziemlich oft vor. Und dann wäre da noch Bruce, der Hostel-Opa, der in der Nacht unter Altersblähungen zu leiden hat, sowie Dana, eine 18-jährige Deutsche. Also quasi alles Zimmernachbarn, die man sich auch selbst so aussuchen würde. Hehe... Aber wenn es nicht der Jahresurlaub ist, dann ist man irgendwie zu entspannt sich darüber zu viele Gedanken zu machen. Ich finds eher lustig!
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