Freitag, 3. August 2012

Stud life

Bin diesen Nachmittag mit John Deere, dem Traktor, unterwegs und heiss begehrt... Es dauert fast eine geschlagene Stunde bis der Futtereimer gefüllt ist, ein paar 100 Meter weiter wartet der nächste. Dank IPod also der ideale Job mal etwas zu entspannen bei der Arbeit. Die Tage hier sind derzeit lang; nächsten Monat stehen die großen Bull Sales bevor. Dort wird der Großteil des Geldes für das ganze kommende Jahr verdient. Entsprechend füttern wir die Tiere, die auf der Verkaufsliste stehen, derzeit nochmal richtig rund. Vor ein paar Tagen ist jemand vorbeigekommen um die Tiere zu inspizieren. Sinn und Zweck der Vorinspektion ist die Anzahl der, für den Verkauf vorgesehenen Bullen (aller Züchter zusammen), vor dem Event nochmal um ca. 40% zu reduzieren und so den Qualitätsstandard hoch zu halten. Unsere Bullen sind alle durchgekommen, aber der Inspektor hat erzählt, dass er bei dem Hof, von dem er gerade kam, vier Bullen rausgekickt hat. Wenn man mit 25.000 € pro Bulle an Verkaufspreis rechnet, sind das mal kurz 100.000€ weniger Jahresumsatz. Das ist für die Familienbetriebe hier, glaube ich, ein ziemlicher Anteil. Pete & Sue betreiben ihre Zucht ja auch nur zu zweit...

Zurzeit geht's um 7 morgens los und vor 18 Uhr sind wir nicht durch.
Mittwoch haben wir die Pferde verladen und sind auf eine andere Ranch gefahren. Dort haben wir einige Tiere, die Pete & Sue gekauft haben, zusammen getrieben, die dann gestern per Road Train zu unserer Ranch gefahren wurden. Ein Road Train ist ein e Sattelzugmaschine mit (in unserem Fall) drei Anhängern, die jeweils zweistöckig sind. Der ganze LKW hat dann eine Länge von bis zu 100m. Auf den Highways sind sie nicht erlaubt und da wir direkt am Highway liegen, musste der Fahrer die Anhänger an der nächsten Tankstelle, 20km entfernt lassen und jeden einzelnen Anhänger separat das letzte Stück zum Ausladen bringen.
Gestern Nachmittag haben wir also wieder mit mustern verbracht; alle neuen Tiere durch die schmalen Gänge navigieren (Yard) und sortieren. Zum Abschluss haben Sue und Pete mir dann noch ein Bisschen Campdrafting-Training gegeben. Dabei ging es in dem Teil gestern darum (per Pferd) ein vorher bestimmtes Rind von der Herde zu trennen und es für eine bestimmte Zeit separat zu halten. Verständlicherweise will das Tier zurück zur Herde. Die Übung trainiert die Pferde das Verhalten der Rinder zu lesen... Und macht darüber hinaus noch sau viel Spass für den Reiter.
Heute Vormittag haben wir dann die verschiedenen, neu-sortierten Gruppen auf unterschiedliche Weiden getrieben. Vorm Mittag habe ich noch schnell 2 Stunden lang einen Zaun repariert. -Das war ne Qual, hat ewig gedauert. Oder wie man im Beef Business English pflegt zu sagen: man, this bloody fence was a pain in the ass!
Gab vorhin Maracujas aus dem Garten. In Deutschland kennen wir die ja nur braun und schrumpelig von außen. Weshalb ich erstmal gefragt habe, was das denn sei. Hier gibt es nämlich auch gelb-grüne und lila-farbene und die Haut ist komplett fest.
...Werde gerade beobachtet - von einem Känguru. Bloody buggers!

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