Sonntag, 1. Juli 2012

sawmill action

Die Sonne ist zurück!!


Zumindest für die nächsten Tage...
Gestern hat mich Darell mit zu seiner Arbeit genommen. Er betreibt mit seinem Bruder und seinen Eltern ein Sägewerk (sawmill) auf dem Gelände der Farm. Zugegeben war ich am Anfang nicht ganz so begeistert von der Idee, weil es mich nicht so wirklich interessiert hat. Jetzt muss ich aber sagen, dass es ziemlich beeindruckend war. Bei jedem Baumstamm muss neu entschieden werden, wie er geschnitten wird, damit man am meisten Holz rausholt. Und davor habe ich echt Respekt! Wow! Ehrlich gesagt hatte ich ein wenig unterschätzt wie viel Köpfchen man bei der ganzen Arbeit dort braucht! Am Ende habe ich dann noch ein paar Baumstämme mit dem "end loader" durch die Gegend gefahren. Dabei handelt es sich (für mich als Laie) um eine Art Bagger, nur dass man eben damit Baumstämme greifen kann und es sich um einen sehr großen Bagger handelt. :-) Hat auf jeden Fall mordsmäßig viel Spass gemacht. Man muss sich auch ganz schön konzentrieren, so einen Baumstamm zu greifen und präzise an eine bestimme Stelle wieder abzuladen ist ganz schön anspruchsvoll!

Mit Cecil verstehe ich mich sehr gut. Ihr Englisch hemmt zwar noch ein Bisschen flüssige Konversationen, aber es wird mit jedem Tag besser. Ist immer ganz nett, wenn man noch jemanden fremdes hier hat und sich ein wenig austauschen kann. Sie studiert Agrar-Ingenieurswesen und macht hier ein 3-monatiges Praktikum. Ein bisschen tut sie mir jetzt schon leid, dass sie so lange hier bleiben muss. Es gibt einfach zu wenig zu tun und ich zähle schon die Tage bis ich nächste Woche die Ranch wechsel.

Gestern Abend haben wir selbst Mojitos gemacht und Enchiladas dazu gegessen. Die Mojitos waren weltklasse. Nach zweien bin ich auf dem Sofa eingepennt, ich hoffe aber, dass das an dem "anstrengenden" Tag auf der sawmill lag... :-)

Ansonsten lehre ich Jo gerade das kleine 1x1 eines business plan. Die Farm befindet sich ja noch im Entwicklungsstadium und eigentlich möchte Jo in den nächsten Jahren bei der Schule aufhören und nur noch von der Rinderzucht leben. Ich hab ihr daher vorgeschlagen, dass wir mal eine kleine Simulation für die nächsten Jahre machen, damit sie ein Gefühl dafür bekommt, wo sie hin muss... Derzeit habe ich nicht gerade das Gefühl, dass sie eine Übersicht über alle laufenden Kosten haben. Alleine mal eben ein paar Kilometer neuer Zaun kostet ja schon einige Tausend Euro nur an Material. Da muss man schon ein paar gute Rinder für verkaufen... Am liebsten hätte ich ihr sofort eine kleine Excel-Simulation gebastelt, die ich ihr für die Zukunft an die Hand geben kann. Habe ihr letztes aber schon eine kleine Erleichterung für die Auswertung der ganzen Punkte beim Sporttag in Excel erstellt, damit war ihr Aufnahmekapazität schon nahe am Limit. Sie hat sich aber total gefreut und war sehr dankbar, da sie sich so einiges an Zeit bei der Auswertung ersparen konnten...

Vielleicht sollte ich mich bei dem hiesigen TV-Sender bewerben. Mit meiner eigenen Show à la "Raus aus den Schulden" für Farmer. Wenn ich mit Jo Besorgungen erledige und immer sehe wie viel Kohle dabei rausgeht, frage ich mich oft, wo die Knete eigentlich reinkommt. Das Leben ist ja ganz schön teuer hier. Und ich bezweifel, dass die meisten Farmen hier sonderlich wirtschaftlich arbeiten.

Jetzt werde ich mich erstmal für das anstehende Tages-Event am heutigen Sonntag präparieren. Wir holen neue Heuballen aus Ubobo (das nächste Dorf, 25 km entfernt) ab und füllen den Schuppen auf der Farm damit auf. Heu ist mein Kryptonit und ich möchte nach der Aktion noch lebensfähig sein. Zum Glück habe ich hier nur selten mit Heu zu tun, da die Rinder genug Gras auf der Weide finden...

Zum Schluss möchte ich noch stolz bekanntgeben, dass Mitch jetzt routiniert in der Lage ist die sogenannten Grids zu überqueren. Die einzelnen Weiden sind ja durch Zäune getrennt und damit man auf den Wegen nicht dauernd Tore öffnen und schließen muss, sind auf den Wegen Stahlstreben eingelassen (siehe Foto), über die die Tiere nicht kommen:




Dies gilt natürlich nicht für die working dogs und so haben Mitch und ich beim Joggen fleißig trainiert.


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