Gelandet.
Bevor man an sein Gepäck kommt, gilt es zuerst die
Passkontrolle zu passieren. In diversen Internetforen hab ich vorab Dialoge
gefunden, bei denen es um Erfahrungen mit den „harten“ Einreisebestimmungen
geht. Auf jeden Fall eine beglaubigte Bescheinigung, dass man über genug Kohle
verfügt um auch ja wieder nach Hause zu fahren; Lebensmittel seien absolut
verboten; selbst Süßigkeiten als Gastgeschenke seien beschlagnahmt wurden und
wer fälschlicherweise angibt, er führe keine Lebensmittel nach Australien ein, der muss mit sofortigen Strafen
im vierstelligen Bereich rechnen... Ein
wenig mulmig war mir also schon, obwohl alle meine Bekannten bisher ohne
Probleme „reingekommen“ sind… Letztendlich war es auch nur die ewige Warterei,
die genervt hat. Ich habe eine gestandene Stunde in der Schlange gestanden, ehe
ich den Stempel im Pass hatte. Vorteil: mein Gepäck lag schon auf dem Band, als
ich dann mal zur „ramp“ kam.
Danach nochmal eine unorganisierte Schlange um rauszukommen
(die Schlange war so lang, dass sie wie eine 8 um die einzelnen Gepäckbänder
ging und sich ständig selbst gekreuzt hat - alle waren total verwirrt, weil man
überhaupt nicht mehr wusste, wo jetzt
das Ende der Schlange ist…). Am Ende der Schlange musste man nochmal
seinen Zettel vorzeigen, dass man auch ja nicht zu viel Bargeld in den
australischen Umlauf und keine bösen Krankheiten mit ins Land bringt oder aber
eben Lebensmittel. Habe natürlich brav angegeben, dass ich welche dabei habe.
Der Tante am Schalter habe ich dann erklärt, dass es sich dabei um eingepackte
Kekse handle und schwuupps haben sie mich ohne Aufstand „reingelassen!“.
Meine ersten 15 australischen Dollar gingen dann auch gleich
für die 10 minütige Fahrt zum Hauptbahnhof (Central) drauf, von wo ich mein
„Hotel“ fußläufig erreichen kann. Es regnet und hat unter 20 Grad. Prophezeie
aber schon seit ich mein Flugticket im Januar gekauft habe, dass ich bei 17
Grad und Regen durch Sydney laufen werde… Also nichts mit Bondi Beach morgen.
Bei nur einem Tag Aufenthalt ist eh keine Zeit für am Strand chillen. Dafür kann
ich wenigstens die ganzen anderen Sehenswürdigkeiten alle zu Fuß von meiner
Unterkunft aus ablatschen.
Im Moment erinnert mich Sydney an New York, alle 2 Minuten
hört man Polizeisirenen. Dazu ist es bei meiner Ankunft dunkel und unheimlich.
Als ich dann bei meiner Unterkunft für die nächsten 2 Nächste ankomme, bin ich
endgültig auf dem Boden der Tatsachen angekommen: Das „The George Hotel“ stellt sich als Budget
Backpacker Unterkunft raus und zu meiner Überraschung ist mein Zimmer nicht nur
kleiner als mein Kleiderschrank in Minden, sondern verfügt auch nicht über ein
eigenes Bad. Nur ein trauriges Waschbecken befindet sich neben dem Fenster zum
abgefuckten Innenhof, das nicht richtig schliesst und den angenehmen Lärm der
Hauptstraße reinlässt! Haha, die ganzen Monate habe ich meine Erwartungen total
tief gestapelt um bloß nicht enttäuscht zu werden... Allerdings betraf dies
ALLES – bis auf mein Hotel für die ersten 2 Nächte. Bei 67 $ die Nacht und
Single-Room in einem „Hotel“, hatte ich zumindest einfache
Mallorca-1-Sterne-Verhältnisse erwartet… Nur gut, dass ich nicht mehr Zeit für
Sydney eingeplant habe; gut, es ist nun wirklich kein Weltuntergang und ich
nehme es mit Galgenhumor.
Bin froh in Thailand bereits eine Backpacker-Einführung von
Elli erhalten zu haben und stiefele zum Tagesabschluss in den nächsten 7eleven
(Supermarkt) um mir einen Becher Fertigterrine–Nudeln zu kaufen und eine Flasche
Wasser (insgesamt über 6 $). Heißes Wasser habe ich aus der „fully equipped“
Küche meiner wunderbaren Unterkunft; entscheide allerdings lieber in meinem
Kleiderschrank zu Abend zu essen, da es mir die anderen Backpacker in der
Gemeinschaftsküche spontan nicht so ganz angetan haben.
Wo man in diesem Hostel den Kopf hindreht, entdeckt man
Warnschilder, die alles außer Atmen verbieten, insbesondere Alkoholkonsum und
Rauchen. Dabei scheint dies eigentlich das einzige zu sein, dass dieses Hostel
erträglich machen würde. Kann mich an Tag eins aber noch sehr gut
zusammenreißen, schone mein Reisebudget und suche nicht gleich den nächsten Pub
auf, um mich auf einen anständigen Einschlafpegel zu trinken. Hehe... Ich fühle
mich bestätigt, dass diese Backpackerei nichts für mich ist und freue mich,
dass ich mir die beiden Ranchaufenthalte organisiert habe und hoffe, dass sich
meine Meinung vielleicht noch ein Bisschen verbessert, wenn ich im Sommer nur
an kleinen Orten mit Strand und BBQ „backpacke“.
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